Wachbleiben, nicht aufgeben, aber vor allem nicht nachgeben, diesem Winterwind der Gedanken. Schon bröckelt die Mauer wieder, schon stehst du wieder barfuß auf dem schneefrostigen Boden des Tages nach dem Schlaf, der nur ein schwaches Abbild einer Ruhe ist, die du nur ahnen kannst.
reglos lauert der schnee
Wir wissen weder ein noch aus und bleiben einfach stehen deswegen. Das ist mithin die schlechteste Lösung, klar, aber alles ist unscharf um uns herum und das wollen wir einfach nicht recht verknuspern momentan. Stattdessen halten wir uns aneinander fest und lassen nicht locker, erst recht nicht los, wäre ja noch schöner, alleine zu stehen im Nebel, der nur gedämpft das Leben durchlässt und ab und an winzige Wahrheiten nadelspitz unter unsere Gänsehaut jagt.
besser ist auch nicht anders
Morgens gibt’s die Kopfschmerzen gratis zum Kaffee dazu und nachts dann dieses ewige Gedankengewurschtel aus Habichvergessen und Mussichnoch. Zwischen hier und da läuft es meist wie am Schnürchen, wenn da nicht allerweil ein Knoten wäre oder eine zu schwache Stelle im Gewebe aus Hirnrotz und Gefühlsduselei, ständig stolpert man vor sich hin und am Ende ist da immer ein wenig zu viel Oh dabei, das einen einfach nie loslassen will. Klammeräffchen Weltschmerz, scheiße ist das, und unnötig sowieso; lass doch mal locker, nur kurz, bis ich wieder zu Atem gekommen bin ohne diesen ständigen wirren Husten.
der flickenteppich, den wir leben nennen
Dann eben so: Mit den Kindern basteln. Halloween feiern und Süßigkeiten vernichten. Kekse backen. Dinge tun. Ich könnte das tagein tagaus, Hausfrau sein, nähen und werkeln und wurschteln; ich verstehe das von Jahr zu Jahr besser, wie andere das aushalten oder besser gesagt: wie sie das Leben /dadurch/ aushalten. Wie das so unkompliziert daher kommt, dieses Gefühl, etwas getan zu haben, das irgendwas nützt: Schau, wie schön die Plätzchen geworden sind und wie die Kinderaugen leuchten. Wie hübsch unsere Kürbisköpfe leuchten und wie lecker der Pudding schmeckt. Und auf dem Tisch liegen die Rechnungen, hier, ihr kleinen Monster mit den vielen Zahlen drauf, ich back euch einen Kuchen mit extra vielen Smarties drauf.