29. August 2012

das salz auf deinen wangen kommt vom meer her

Wie Sonnenbrand von innen fühlt sich das an, so viel haben wir geliebt und gelacht und gestritten eben auch, so wie es eben normal ist und uns heute nicht mehr wundert nach all den Jahren. So jung noch und so desillusioniert, höre ich sie sagen, so jung noch, lache ich, haha. Siehst du die Ringe unter meinen Augen und die Narben an den Beinen, ja, ich bin ein Rabauke und oft genug mache ich alles kaputt, zerstöre Zwischenmenschlichkeiten und Momente mit meiner unbedachten Art, aber auch mit Liebe, wenn du mir glaubst, mit Sehnsucht und der Gewalt der Nähe, die einen packt und durchschüttelt und ganz verknittert wieder ausspuckt am Ende der Nacht oder des Tages oder der Woche am Meer, mit Zuneigung und Toleranz und dieser Ungeduld, mit Vertrauen und einem Kuss auf der Stirn und mit dieser Angst, die mich treibt, bis ich nicht mehr weiß, wie man atmet und vergessen habe, dass Zeit eben einfach nur Zeit ist und das alles hier kein Wettlauf. Anhalten, Luftholen, den Sekundenkleber griffbereit.

 

28. August 2012

was bleibt

was bleibt

26. August 2012

unter den wellen ist etwas

Wie einsam wir uns fühlen können, wie einsam und klein, wenn eine Zeit vergeht und eine Berührung auch. Eine Nichtigkeit und ein Glas Wein, zwischen den Wellen schluckst du Salzwasser und vielleicht ja auch einen Einsiedlerkrebs. Er könnte sich zu dem Einsiedler in deinem Herzen gesellen, das könnte die Einsamkeit vertreiben und die Angst mitunter, die Angst vor dir selbst und den Menschen und diesen Wirrnissen, die sich an dir festsetzen wie Algen. Die Sonne brennt erbarmungslos, aber sie bleicht deine Gedanken nicht aus und hinter den Gläsern deiner Sonnenbrille sieht man die Tränen nicht, das ist gut so, denn das offene Meer ist nichts für schwache Menschen; du schwimmst und es ist mühsam, du lässt dich treiben und fürchtest dich, du tauchst und willst nie wieder auftauchen. Dort unten ist es still, nur das Knistern kleiner Tiere hält dich wach und deine Lungen, die dich an die Oberfläche treiben, immer wieder, ob du willst oder nicht, so schwach bist du und die Brandung spült dich an Land und mit dir deine Träume und deine Nöte und dieses kleine Mädchen, das du nicht sein willst, es weint.

15. August 2012

wir brennen, aber nicht aus

Wir heben uns etwas auf, für später vielleicht oder für immer, das ist erstmal unwichtig. Aus zwei Wochen und Jahren kann ein Sommerlächeln werden und du weißt nicht, wo du es einsortieren sollst, du schaust darauf und daran vorbei, zurück ein bisschen und vorwärts auch, aber findest die passende Schublade nicht. Also legst du es ab unter Seltsamkeiten, da liegen schon so viele Dinge, allesamt ein buntgemischtes Inferno deiner eigenen Ungereimtheiten, suchst die passenden Wörter für etwas, worauf du dir keinen Reim machen kannst. Dann schweigst du und schließt die Augen, kurz nur, in diesem Sommerwindwetter mit den schwirrenden Mücken, die dich weitertreiben; schwirrende Mücken über unseren Köpfen wie diese Fragen in unseren Augen ohne Sprache. Du bist gerade ganz weit weg, sagst du und ich nicke und denke: viel näher als du glauben magst, viel näher an mir selbst.