5. November 2013

dein gurren schützt dich nicht vorm leben

Am Morgen beobachte ich ein Drama vor dem Küchenfenster, das Leben, wie es eben /spielt, wie es halt einfach mal purer /Ernst ist ganz im Gegensatz, das kannst du dir aussuchen, welchen Ausdruck du haben möchtest oder welchen du im Moment einfach besser verträgst. Aus heiterem Himmel wird ein Teil meines Hinterhoftaubenpärchens aus der Luft gepflückt von einem Vogel, kaum größer als die Taube, aber schnell genug, dass ich ihn nicht zuordnen kann im Eifer des Gefechts; in der Schockstarre meiner Lethargie mit der Kaffeetasse in der Hand sehe ich kurz nach dem Angriff nur noch ein paar weiße Federn im Wind segeln, an meinem Fenster vorbei und mein Herz klopft schneller, weil mir zur Zeit immer schon beim kleinsten Anlass das Adrenalin in die Adern schießt, als müsste ich das, was da unter meinem Zwerchfell schlummert und wächst, schon jetzt beschützen vor den Dingen, von denen es zum Glück noch gar nichts weiß.