29. Februar 2012

geradeaus ist auch nicht besser

Und du wartest. Auf den Zug und eine Email, auf den Schlaf und das Wachwerden, auf eine Antwort, einen Anruf, eine Lächeln. Du stehst dir die Beine in den Bauch und wartest auf den Frühling, darauf, dass irgendwas endlich besser wird, auf den Traumjob, den Traummann, das Träumen, wartest auf einen Sonnenstrahl oder den Regen, auf beides gleichzeitig und auf eine Erkenntnis, trinkst Tee und wartest ab, bis einer kommt und dir einen Kuss auf die Stirn gibt, bis die Wohnung sich von selbst putzt, bis die Nacht zum Tag wird und umgekehrt. Sortierst Gummibärchen nach Farbe und wartest auf das nächste Lied, auf das richtige Füllmaterial für das Loch in deiner Seele, auf ein Ja oder ein Vielleicht, vielleicht auch auf ein Nein. Die Stunden ziehen ins Land und du sitzt da, starrst an die Wand, starrst auf den kahlen Baum vor dem Fester, starrst in dein Inneres, es starrt zurück, wartest, bis dir endlich mal einer den richtigen Tritt gibt, damit du aufhören kannst mit dem Aufhören und anfangen mit dem Anfangen.