5. Dezember 2011

reisende soll man nicht aufhalten

In deine Wäsche hat man deinen Namen eingenäht, damit nichts durcheinander gerät, auf deiner Zahnbürste stehen deine Initialen und ein kleines Nähset hat man dir auch eingepackt. Bestens gerüstet also, mit der Regenjacke im Koffer und den Hausschuhen, mit der Matschhose und dem Schlafanzug, rundum abgesichert und zwei belegte Brote dabei. Es sind sogar Gurken darauf und etwas Salat. Frohen Mutes voran, dem geordneten Abenteuer entgegen, es kann nichts passieren, es ist alles im Lot, geplant und organisiert, ich lache wild. Dann bricht das Kartenhaus zusammen. Ich lache noch ein bisschen lauter, die letzte Karte ist auf dem Boden gelandet, meine Augen werden groß, ich ziehe die nassen Schuhe aus und stehe in einer Pfütze aus Unwissenheit. Dafür hat dir niemand etwas in den Koffer gepackt, für diese Situation bist du nicht gerüstet, hier endet der Urlaub und das Abenteuer beginnt. Ich habe zu lachen aufgehört. Dafür aber trage ich ein Lächeln auf den Lippen, dass so uneindeutig ist wie der ramponierte Koffer, den ich hinter mir abstelle, um vorwärts zu gehen.