Manchmal fürchte ich, du könntest nur in meinem Kopf existieren, könntest eines dieser Hirngespinste sein, die man eben so mit sich herum trägt wie Tagträume und Schutzschilder und Demoplakate gegen die Ungerechtigkeit der Welt, manchmal fürchte ich mich und manchmal fürchte ich dich und das, was zwischen uns passiert, ob nun tatsächlich oder vielleicht auch nur in meinen Gedanken, ich weiß das hin und wieder nicht zu sagen. Dann wieder ist dein Kuss so real und dein Lächeln und dein Geruch, der an mir hängt und den ich festhalten will mit Inbrunst und ein bisschen Wut, die vielmehr Angst ist, als sonst irgendetwas; dein Duft und dein Lächeln und deine Hände in meinem Nacken, ich will sagen: da gehören sie hin, genau da gehören sie hin, doch dann schlägt die Realität zu und holt mich auf den Boden der Tatsachen zurück, ins Hier und Jetzt – du nicht da, dein Lächeln in meinem Kopf und deine Hände weißgottwo, du nicht da, dein Lächeln in meinem Kopf und meine Gefühle weißgottwo, in einem Traum, durchgeschüttelt von Emotionen.
22. Januar 2013