Mitten im Nichts stehst du und das Lachen fällt dir schwer. Mit der Zurückhaltung eines Buschwindröschens kommst du nicht weit, das hast du immer geahnt und der Abend bestätigt deine Furcht; wie unsichtbar und lichtdurchlässig wir sind manchmal im Taumel der Nacht, wie nicht vorhanden in den Augen der Menschen und was überhaupt ist eigentlich Nähe, wenn sie sprunghaft ist wie die rollende Gischt an den Klippen der Einsamkeit, wenn sie kommt und geht und dich kalt und kälter zurücklässt, mit diesem Unverständnis und dieser Angst, mit den immer wieder gleichen traurigen Träumen und dem nahenden Winter in den Fingerspitzen. Was ist Nähe, was Freundschaft und warum kommst du da irgendwie nicht mehr ganz mit, weil alles so schwankend und wankelmütig ist, so schnell so anders und du vor der Tür, frierend.
24. September 2012