15. Juli 2011

auf|mauern

Und dann baust du die Mauer eben wieder auf, Ziegel um Ziegel, während das Frühlingsmädchen weint und wimmert, weil du es wieder zurückbringst in die Isolation, weil du es zurückschickst an den Ort, von dem es gekommen ist. Du selbst aber setzt Stein auf Stein, weil du schützen willst, was dir das wertvollste ist. Die Lücken in der Mauer, die Nähe und Wärme und Vertrauen geschlagen haben, füllst du mit Enttäuschung und Angst, bis nichts mehr durchkommen kann, bis nichts mehr dir etwas anhaben kann, weil es weitergehen muss irgendwie, weil du keine Zeit, keine Geduld und keine Kraft hast, vor einer zerbröckelten Mauer zu stehen und den Schutt abzutragen, den ganzen Giftmüll zu entsorgen und dabei noch positiv in die Zukunft zu schauen.

Ich sperre das Frühlingsmädchen ein und mich dabei aus. Ich setze Ziegel um Ziegel.