4. Juli 2011

unter|wasser

In deine Tiefen will ich eintauchen, Perlen suchen und mit den Fischschwärmen tanzen. Stattdessen klatsche ich auf deiner Oberfläche auf, unfähig, etwas gegen die Wasserwand unter mir zu tun, unfähig aber auch aufzuatmen und froh zu sein, nicht unterzugehen.
Du stehst starr und unbeweglich, wie ein gefrorenes Meer. Alles ist Eis und ich suche Wärme an der falschen Stelle, Wärme, die du mir nicht geben kannst. Die Axt aber erreiche ich nicht, ich ahne sie liegen unter einer Schneewehe, nicht weit und doch. Ich friere fest, du merkst es und rührst dich nicht, wir zwei bewegungslos und diese Tränen, süß wie der Tod im Eis, bitter wie dein Blick aus der Tiefe.

Salzverwundet das Frühlingsmädchen, ich eine Last, du ein gefrorenes Meer, dessen Schätze ich nicht zu heben weiß.