26. Oktober 2012

ich, das sind immer die anderen

Uns Rumtreiben, das können wir. Uns so lange beschäftigen, bis die Gedanken einfach schweigen und nachts dann alles über uns hereinbricht, in einem Donnerwetter im Kopf und mit der Schwere eines vergessenen Lächelns. Dann wälzen wir uns als Bettdeckenwurst hin und her, bis in der Matratze eine Kuhle entsteht, in der wir uns verstecken wollen vor dem Bösen der Welt, aber die Katze maunzt so jämmerlich, dass wir uns irgendwann doch auf- und die wirren Gedanken zusammenraffen. Da lacht der Tag und der Kühlschrank ist leer wie dein Bauch, Hauptsache Kaffee und Milch ist da, es sind die einfachen Dinge, die uns am Leben halten und die komplizierten, die uns den Kick in die Fresse geben; hallo Welt, ich hab noch nicht aufgegeben, bekomme ich jetzt einen Fleißstern? aber die Welt lächelt nur grau und faltig, während die Katze auf deinem Schoß schnurrt und schnurrt und schnurrt, kuschelwarm weich und du formulierst in deinem angeschlagenen Kopf die erste Wahrheit des Tages:  für wen machen wir das eigentlich, wenn nicht für die anderen.