Wann genau haben wir eigentlich vergessen, wie das funktioniert, das mit der Menschlichkeit und dem Aneinanderannähern, diese Sache mit dem Miteinander statt Nebeneinanderher, wann genau ist uns das abhanden gekommen und warum finde ich keinen Funken davon in deinen Augen und in deinem Atem und in meinem Kopf auch nicht. Nur diese Leere innendrin und das Nichtverstehen; was ist da eigentlich passiert mit uns und warum will ich nie wieder ertrinken in den Kaffeetassen voller Sehnsucht und dem Geruch nach Kennichgut, soll das doch bleiben, wo es hingehört: zwischen die Beine anderer Frauen, wo du mich so vollständig und ganz und gar vergisst, so sehr, dass ich durchsichtig werde und du mich kalt begrüßt bei einem Wiedersehen, als wäre nie etwas passiert zwischen uns, als hätte ich da irgendwas nur geträumt, so sehr, dass ich mich aufreibe daran, weil ich dich einfach niemals vergesse, weil du immer da bist, ständig; wie anstrengend das ist und wie wenig du weißt.
25. September 2012