26. August 2012

unter den wellen ist etwas

Wie einsam wir uns fühlen können, wie einsam und klein, wenn eine Zeit vergeht und eine Berührung auch. Eine Nichtigkeit und ein Glas Wein, zwischen den Wellen schluckst du Salzwasser und vielleicht ja auch einen Einsiedlerkrebs. Er könnte sich zu dem Einsiedler in deinem Herzen gesellen, das könnte die Einsamkeit vertreiben und die Angst mitunter, die Angst vor dir selbst und den Menschen und diesen Wirrnissen, die sich an dir festsetzen wie Algen. Die Sonne brennt erbarmungslos, aber sie bleicht deine Gedanken nicht aus und hinter den Gläsern deiner Sonnenbrille sieht man die Tränen nicht, das ist gut so, denn das offene Meer ist nichts für schwache Menschen; du schwimmst und es ist mühsam, du lässt dich treiben und fürchtest dich, du tauchst und willst nie wieder auftauchen. Dort unten ist es still, nur das Knistern kleiner Tiere hält dich wach und deine Lungen, die dich an die Oberfläche treiben, immer wieder, ob du willst oder nicht, so schwach bist du und die Brandung spült dich an Land und mit dir deine Träume und deine Nöte und dieses kleine Mädchen, das du nicht sein willst, es weint.