13. Mai 2012

unter uns gesagt ist schweigen nur blendwerk

Von den Tragödien haben wir uns verabschiedet, lange schon, das schaffen wir einfach nicht mehr, die Zeit nagt an unseren Zehen. Statt uns zu fragen, was eigentlich passiert ist, fragen wir uns nur, wie man sich aus dem Weg gehen kann manchmal – erstaunlich einfach, obwohl die Stadt ein Dorf ist und wir wie Könige in ihr; bettelarm an Verständnislosigkeit zerbrochen, aber das macht nichts, nicht hier, nicht in diesen Zeiten der ständigen Suche und des ständigen Darüberhinwegsehens. Augen auf und Licht, nachts dann unterm Sternenhimmel dahintreiben und sich leise flüsternd Mut zureden bis der Tag uns wieder übermannt; hohl sind wir nicht, nur ausgehöhlt manchmal, da tönt ein Echo in unseren Köpfen und Herzen und es klingt wie ein Lied von früher, als irgendwer uns die Hand hielt, bis wir eingeschlafen waren; der Text kommt uns nicht mehr in den Sinn, aber die Melodie, die Melodie lässt uns nicht los.