27. Dezember 2011

rausch|en

Wie ein Kopfnicken bist du, ein schweigsames Nicken. In Gedanken bau ich ein Haus für uns, für uns alle, mit vielen Zimmern und einem Garten wie ein Meer, mit Gläsern für Zwölf und breiten Betten, einem Tisch, groß wie unsere Herzen, damit jeder Platz findet, damit man endlos Gespräche führen kann, damit man sich verstehen lernt und vertrauen, damit man gemeinsam sein kann, was keiner von uns alleine schafft. Und Ärger gäbe es und Zwist und Zank in diesem Haus, Streit und Uneinigkeiten mitunter, Eifersucht und Missverständnisse, aber auch etwas, das uns zusammenschweißt und hält und trägt und immer leiten sollte in allem: etwas wie Liebe, nur größer. Dann säße ich im Garten, rauchend und sehnend und wissend irgendwie, wissend, dass alles schon irgendwie okay ist mit uns und unseren verwirrten Gedanken.

Ein Kopfnicken bist du, ein schweigsames Nicken und ich schau hoch zu dir und deine Augen versuchen etwas zu sagen, das ich in all dem Lärm um uns herum einfach nicht hören kann. Statt zu reden küssen wir uns, statt uns zu küssen halten wir uns aneinander fest, ich will nicht mehr loslassen und tue es doch. Diese Nacht eine Lehrstunde für mich, du kannst mir nicht helfen dabei, eine Stunde später lerne ich meine Lektion und die Welt schrumpft vor meinen Augen zu einem Punkt. Auf dem Weg nach Hause wünschte ich, du würdest dort auf mich warten, um mich in den Arm zu nehmen und zu schweigen, ein stilles Nicken, ein schweigsames Verstehen, ein Anker und Land in Sicht, wer bist du, mein Fremder, wer bist du, dass ich immer wieder in deinen Armen an Land gehe, wie stürmisch die See auch ist, wie hoch auch die Wellen schlagen, wie sehr auch die Irrfahrten zehren.