10. November 2011

ent|blättert

Das ganze zertretene Laub auf dem Gehweg, die kleinen Fetzen der Blätter, von Highheels und Turnschuhen zermahlen, von Herrenschuhen pulverisiert und von fleißigen Asphalt-Schlurfern zu Häufchen drapiert, die der Novemberwind nicht mehr hoch in den Himmel tragen, sondern nur noch müde als Staub auf deinem Weg verteilen kann, dieser Dreck, denkst du, dieser Dreck im November, das macht mich wahnisnnig und der Ahorn auch, mit seinem Dahinsterben, der macht es sich einfach, weil er weiß, dass das gar kein Sterben ist, vielmehr ein Schlafen und dann im Frühling wieder aufwachen. Du fröstelst und bist dir derzeit an keinem Abend sicher, ob du auch wieder aufwachen wirst irgendwann. Vielleicht ja im Frühling, flüstert der Ahorn und du schaust nur müde zu ihm hoch, während du unter deinen Füßen seine abgeschüttelten Blätter zertrittst. Manchmal ist es unmöglich, an Frühling zu denken, wenn dein Herz kalt wie Novemberregen ist.