6. September 2011

flecht|werk

So viele Fäden verwoben in diesem dünnen Tuch und alle lösen sie sich vor meinen Augen voneinander. Als hätte einer den Lauffaden durchschnitten, trennt sich Masche um Masche auf, zerfällt der Stoff in wildem Chaos, unhaltbar. Ich bekomme das alles nicht unter Kontrolle, halte ich einen Faden fest, verliert sich zeitgleich ein anderer, wie ein Strudel ist das, du tauchst ein und nie wieder auf, atemlos, haltlos, einzig ein Knoten kann dich noch retten. Ein Knoten im Gewebe aber wäre ein Grund für den Schlussverkauf, ein Makel; auf dem Wühltisch liegst du und leidest.