28. August 2011

auf|sand

 
Plötzlich träumst du von anderen. Du widersetzt dich nicht, warum auch, es träumt sich gut so frei von ihm. Deine Hände noch ganz taub beim Aufwachen, weil du versucht hast, etwas festzuhalten, was du nicht festhalten kannst. Es entgleitet dir, er entgleitet dir, dein Herz blutet dabei, aber nicht mehr so stark. Du küsst andere, es tut dir gut, du machst seit Monaten mal wieder die Augen auf und erschauderst beim Blick auf die Welt, sie drängt sich dir auf, fast nicht auszuhalten ist das, du frierst, steckst die Hände unter die Achseln und hebst die Schultern an: Was weiß ich schon vom Leben, was weißt du schon von mir. Zählst meine Lügen und meine Lachfältchen, was ist wichtiger – die Irrwege oder die falschen Ziele, was bist du mir wert. Wenn die Nacht kommt, kommt die Einsamkeit und die Erinnerung, auf Treibsand bau ich mein Haus.